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Wesen
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ES - Gespräche
Alias
ES - Gespräche

Beschreibung - Autor: Daniel Winkler

Nachfolgend sind die Gespräche des Unsterblichen aufgezeichnet. Das wohl früheste bekannte Gespräch resultiert aus der ersten Begegnung zwischen ES und Seth-Apophis, die sich bevorzugt als "Ipotherape" ansprechen läßt. Zu dieser Zeit weiß Seth-Apophis noch nicht, daß es mehr Wesen von ihrer Art gibt:
 
ES: "Du bist auf fremdem Gebiet. Ich warne Dich. Achte die Grenzen, die andere gezogen haben, ebenso wie Du von anderen erwartest, daß sie die Deinen achten."
 
Ipotherape: "Wer bist Du? Und wo verläuft die Grenze?"
 
ES: "Ich bin ein Namenloser. Ein Wesen wie Du. Nenne mich Wanderer, wenn Du unbedingt einen Namen brauchst. Wie soll ich Dir den Verlauf meiner Grenzen beschreiben, wenn ich nicht weiß, nach welchen Maßstäben Du mißt? Du befindest Dich auf meinem Gebiet. Kehre zurück dorthin, wo nur Dein Anspruch gilt."
 
Ipotherape: "Ich suche keinen Streit mit Dir, Wanderer. Ich wußte nicht, daß Du auf diesen Bereich Anspruch erhebst. Ich ziehe mich zurück. Aber ich bin sicher, wir werden einander wieder begegnen."
 
ES: "Das ist wahrscheinlich. Ich wünschte nur, es könnte in Frieden geschehen."
 
Ipotherape: "Wird es das nicht?"
 
ES: "Die Natur verfolgt einen bestimmten Plan. Sie schichtet eine Entwicklungsstufe über die andere und erwartet, daß ihre Geschöpfe sie der Reihe nach erklimmen. Die Folge der Stufen ist die Treppe der Selbstlosigkeit. Wer die nächsthöhere Stufe ersteigt, verliert einen Teil seiner Ichbezogenheit und gewinnt ein Quantum Nächstenliebe. So wenigstens hat es die Natur geplant. Aber sie ist keine Tyrannin, sie diktiert nicht. Jeder, der die Treppe emporgeht, trifft seine eigene Entscheidung."
 
Ipotherape: "Was hat das mit mir zu tun?"
 
ES: "Du, Seth-Apophis, handelst dem Plan der Natur zuwider. Anstatt den Mantel des Egoismus abzustreifen, ziehst Du ihn noch fester um Dich zusammen. Anstatt der kosmischen Ordnung zu dienen, schaffst Du Chaos. Deswegen, fürchte ich, wird unsere zweite Begegnung eine friedlose sein."
 
Das erste registrierte Gespräch mit normalen Intelligenzen findet im Jahr 8007 v.Chr. statt. ES selbst ist an diesem Gespräch nicht beteiligt, für ihn spricht sein Robotschiff. Der andere Teilnehmer ist Atlan. Anlaß ist die Überreichung eines Zellaktivators und der Konstruktionspläne der Konverterkanone an den Kristallprinzen Atlan. Kurz zuvor wurden im Solsystem, damals Larsaf genannt, die ersten Überlappungsfronten des Druuf-Universums entdeckt:
 
Robot: "An Atlan, den Arkonidenbefehlshaber. Ich bin nicht identisch mit den Unbekannten aus der Zeitzone. Starte sofort mit einem kleinen Beiboot und erscheine in meinem Leib. Ich warte zwei Stunden. Solltest Du nicht kommen, wird es Dein und der Schaden Deines Volkes sein. Ich garantiere dafür, daß während Deines Besuches in meinem Leib kein Angriff erfolgt. Orte mich!"
 
Wenig später wird das Schiff tatsächlich geortet, und Atlan begibt sich mit einem Beiboot an Bord...
 
Robot: "Ich begrüße Dich, Atlan. Du befindest Dich in meinem Körper. Deine Überlegungen sind mir bekannt. Dies ist ein Robotraumschiff ohne organische Besatzung. Ich bin eine kompakte Schalteinheit, raumflugfähig und mit allen Mitteln ausgerüstet, die mein Erbauer für erforderlich hielt.
 
Ich bin beauftragt worden, Dir zum Zweck einer ständigen Zellkernregeneration einen Mikroaktivator zu überreichen. Das Gerät hat die Eigenschaft, Deinen natürlichen Alterungsprozeß aufzuhalten. Wenn Du es ständig in der Nähe Deines Herzens trägst, wirst Du biologisch unsterblich sein, vorausgesetzt, Dein Körper wird keinen von außen kommenden zerstörerischen Einflüssen ausgesetzt. Ich wiederhole: Du wirst immer jung und gesund bleiben, aber Deine Unsterblichkeit ist relativ. Unfälle und Gewalttaten können Dich töten. Lege Deine Kleidung ab, und tritt auf die rote Plattform vor Dir. Ich werde Deine individuellen Schwingungen auf den Zellaktivator übertragen."
 
Dann werden Atlans Schwingungen erfaßt - auf verhältnismäßig primitive Art. Die Einstiche der Kontaktnadeln dringen bis zur Schädeldecke vor. Dann erhält Atlan das Gerät. Ununterbrochen stellt er Fragen nach dem Grund für diese Aktion...
 
Robot: "Meine Aufgabe ist erfüllt. Auf Deine Fragen darf ich nicht eingehen. Mein Erbauer ist daran interessiert, die Arkoniden vor dem Untergang zu bewahren. Es wird Deine Pflicht sein, alles für Dein Volk zu tun. Nimm an, mein Erbauer hielte es nicht für gut, daß Lebewesen der zweiten Zeitebene in Euer Universum eindringen. Dir wird der Zellaktivator deshalb verliehen, damit Du weiterhin in der Lage bist, die entsprechenden Maßnahmen zu veranlassen. Unter Umständen kann etwas geschehen, was einen beschleunigten Alterungsprozeß bedingt. Für diesen Fall bis Du auch ausgerüstet worden. Mein Erbauer selbst ist nicht befugt, direkt einzugreifen. Er gibt Dir damit die Gelegenheit, in seinem Sinn zu handeln.
 
Ich habe außerdem den Auftrag erhalten, Dir die Konstruktionsunterlagen für eine Waffe zu überreichen, die Deine Wissenschaftler Konverterkanone nennen. Es ist ein Gerät, mit dem in beliebig entfernten Zielgebieten ein unstabiles Ballungsgeld auf 5-dimensionaler Basis erzeugt werden kann. Sobald der Sender den künstlich hergestellten Ballungseffekt aufgibt, kommt es zu einer Entstofflichung der von dem Feld umspannten Materie. Die Daten sind auf Magnetdraht gespeichert. Sie können sofort verwendet werden. Arkonidische mathematische Symbolgruppen sind verarbeitet worden. Ich wünsche Dir viel Glück."
 
Dann erhält Atlan noch eine Metallrolle mit den Unterlagen und verläßt das Robotschiff anschließend mit seinem Beiboot. Nach der Rückkehr auf sein Flaggschiff muß er jedoch feststellen, daß auf dem Robotschiff offenbar eine andere Eigenzeit herrscht; für Atlan vergingen höchsten 15 Minuten, doch nach Aussage seines Stellvertreters befand er sich 18 Stunden lang auf dem Schiff.
 
Das nächste Gespräch findet auf Wanderer statt, unmittelbar nachdem Rhodan endlich den Kunstplaneten Wanderer gefunden hat. Der Arkonide Crest nähert sich dem Unsterblichen. Er und auch Rhodan gehen davon aus, daß er nun die Zellkonservierung erhalten wird, nach der Crest ursprünglich suchte, als er auf dem irdischen Mond notlanden mußte...
 
ES: "Du warst nicht gemeint, Arkonide. Ich bedaure sehr. Ich habe Deinem Volk vor zwanzigtausend Jahren eine Chance gegeben. Es hat versagt. Die biologische Lebensverlängerung kann Dir als dem Vertreter einer degenerierten Art nicht mehr zugestanden werden. Deine verfügbare Zeitspanne ist abgelaufen."
 
Und er fordert Perry Rhodan auf, näherzukommen. Dieser kann es kaum glauben...
 
ES: "So also sieht er aus. Ein kleiner wildverwegener Eingeborener der dritten Welt im System einer winzigen Sonne. So sieht er aus! Er ist versonnen, verträumt und hart gegen sich selbst. Und Idealist ist er! Aufbauen will er, Großes leisten, aber er weiß nicht, was groß ist. Um sein Ziel erreichen zu können, faßt er nach mir. Hallo, alter Freund!"
 
PR: "Hallo alter Freund, Du hast mir ein Monstrum ins Schiff gesetzt."
 
ES: "Ich erinnere mich an alles, was ich jemals getan habe."
 
PR: "Gut, dann sorge gefälligst dafür, daß wir dem verletzen Ortungsfunker nicht den Arm amputieren müssen. Das Tier war giftig. Ich habe keine passenden Medikamente An Bord. Diese Angelegenheit halte ich im Moment für am wichtigsten."
 
ES: "Was hast Du vor, alter Freund?"
 
PR: "Hilfe für meinen verletzen Funker, vorerst."
 
ES: "Die Hilfe ist unterwegs. Die Giftstoffe werden aus dem Körper entfernt. Du aber, alter Freund, Du möchtest das Imperium der Arkoniden neu aufbauen, ordnen, befrieden, nicht wahr?"
 
PR: "Genau das."
 
ES: "Viele wollten es schon. Die meisten scheiterten bereits an meiner zweiten Aufgabe. Es sind immer die gleichen. Ich sah galaktische Hochkulturen kommen und gehen. Ich steuerte einige, bis ich mich damit nicht mehr unterhalten konnte. Es mag sein, daß ich etwas Abwechslung benötige. Vor den Arkoniden gab es andere. Ich habe mir Deine Welt angesehen, Perry Rhodan. Ich gebe Dir und Deiner Art die gleiche Chance, die ich den Arkoniden gegeben habe. Für mich wird das ein kleiner Augenblick sein, dann werde ich wieder auf jemand warten müssen, der meine überall hinterlassenen Spuren begreift und sich mit ihrer Lösung beschäftigt. Ich danke Dir für das unterhaltsame Spiel, alter Freund, Du hast Dich gut geschlagen. Nun fang an. Ich werde Dir weder helfen, noch werde ich Dich weiterhin belästigen. Begib Dich in das Physiotron. Die technischen Einrichtungen meiner künstlich erschaffenen Welt werden Dir zur Verfügung stehen. Du muß aber herausfinden, was Du damit anfangen kannst. Gilt das Abkommen?"
 
PR: "Es gilt."
 
ES: "Du erwartest Großes und Schönes von der Unsterblichkeit? Alle organischen Lebewesen erwarten es, bis die fürchterliche Enttäuschung kommt. Die letzte Flucht ist die Entstofflichung. Einmal wirst Du froh sein, Deinen Geist aus der Hülle des Körpers befreien zu können. Aber - dazu hast Du noch Zeit, wenigstens für Deine Begriffe. Viel Glück, alter Freund! Mit Dir habe ich das spannendste Spiel seit meiner materiellen Selbstaufgabe erlebt. Ich werde weiterhin beobachten. Viel Glück."
 
Als Perry Rhodan im Jahr 1982 Wanderer besucht, um ES um Unterstützung im Kampf gegen die Springer zu bitten, ergibt sich folgendes Gespräch zwischen ES, Rhodan und Bully...
 
ES: "He, alter Freund. Du kommst mich besuchen? Ah, Du hast gewichtige Gründe, wie ich sehe. Nun, wir sollten uns ausführlich darüber unterhalten. Behaltet den jetzigen Kurs bei, ebenfalls die Geschwindigkeit. In genau drei Minuten prallt Ihr gegen den Schutzschirm von Wanderer. Stellt den Antrieb ab."
 
...beim Anflug auf die Maschinenstadt, Rhodan und Bull genießen den Anblick der Kunstwelt Wanderer...
 
ES: "Gefällt es dir, alter Freund?"
 
PR: "Es ist ein wunderbarer und friedlicher Planet, alter Freund. Du hast Dir ein Paradies geschaffen, um das Dich jeder Sterbliche beneiden könnte."
 
ES: "Nicht nur die Sterblichen, auch die Unsterblichen beneiden mich darum. Du willst mich besuchen?"
 
PR: "Ich komme mit einer Bitte zu Dir. Du wirst schon wissen, was ich von Dir will."
 
ES: "Keine Ahnung. Woher sollte ich es wissen? Ich schnüffle nicht in den geheimsten Gedanken meines Freundes."
 
RB: "Gelogen! Ich kann beweisen..."
 
ES: "Ach, unser Freund Bully. Die hübsche Imitation ärgert ihn? Na gut, er soll seine Freude haben. Ich werde sie ihm heute abend in seine Kabine schmuggeln..."
 
(Anmerkung: Gemeint ist die Schauspielerin Rallas, die ES als Scherz an Bord der STARDUSTII gebracht hat.)
 
RB: "Unterstehen Sie sich!"
 
ES: "Schöne Frauen sind viel interessanter als Indianer oder Wildwest-Revolverhelden. Übrigens, alter Freund, behalte den Kurs nur bei. Lande wieder bei der Maschinenstadt. Sie hat sich nur unwesentlich verändert, und Du wirst die große Halle wiederfinden, in der ich Dich erwarte. Homunk wird dich führen."
 
PR: "Woher weißt Du, daß ich den Roboter so nannte?"
 
ES: "Aber, alter Freund, Homunk ist doch kein Roboter. Er ist ein Terraner, den ich geschaffen habe - gewissermaßen aus überflüssiger Materie. Er gefiel mir, und so ließ ich ihn bestehen. In der Zwischenzeit ist er sogar klüger geworden - er freut sich auf den Besuch."
 
PR: "Und Du hast keine Überraschungen mehr mit uns vor? Keine Prüfungen, keine Rätsel?"
 
ES: "Nein, alter Freund. Warum sollte ich? Ich werde noch früh genug meinen Spaß haben."
 
RB: "Unheimlich. Ich werde wohl nie damit fertig werden, daß ein solches Wesen existiert. ES hat sich die Lebewesen von anderen Planeten und aus anderen Zeiten hierher geholt. ES ist allmächtig."
 
PR: "ES ist nichts als ein Wesen, das aus der Verschmelzung eines ganzen Volkes entstanden ist und damit dessen gesamtes Wissen besitzt. ES hat Humor - dabei entstand dieser Humor nur aus Langeweile. Alle wirklich Unsterblichen haben Langeweile."
 
RB: "Mir würde es niemals langweilig werden, und wenn ich zehntausend Jahre lebte. Immer wieder werden Ereignisse eintreten, die ablenken und einen vergessen lassen, daß man zuviel Zeit hat; es wird immer wieder Abenteuer geben, die jede Langeweile gegenstandslos werden lassen."
 
PR: "Niemals kann ein Sterblicher sich in die Seele eines wahrhaft Unsterblichen hineindenken, Bully. Ich habe es versucht, glaube mir, wenn wir beide auch nicht tatsächlich unsterblich geworden sind. Unser Körper benötigt immer wieder die lebensverlängernde Zelldusche - und wenn wir sie eines Tages nicht erhalten, setzt der Alterungsprozeß wieder ein. Trotzdem habe ich darüber nachgedacht, wie es ist, niemals zu altern. Im ersten Augenblick überkam mich ein unsagbar glückliches Gefühl, und ich glaubte, keine Sorgen mehr zu kennen. Aber nur im ersten Augenblick. Dann kam mir zu Bewußtsein, wie lang eine Ewigkeit ist. Um mich herum wird der ewige Wechsel von Geburt und Tod stattfinden, ich aber werde bleiben - unberührt von den Geschehnissen. Die Menschen würden irgendwann einen Gott in mir sehen - und damit begänne die unendliche Einsamkeit."
 
RB: "Aber Du hättest Gefährten, ebenso unsterblich wie Du."
 
PR: "Sicher, die hätte ich, aber würden wir unser nicht überdrüssig, wenn wir uns ewig sehen müßten?"
 
RB: "Welche Welten mag ES sich zum Vorbild genommen haben? Manchmal meine ich, eine Spur unserer guten, alten Erde wiederzufinden."
 
PR: "Zweifellos ist das auch der Fall. Jene Inseln dort - sie erinnern mich an die Eilande der Südsee. Und bei unserem ersten Besuch sahen wir eine genaue Nachbildung des nordamerikanischen Felsengebirges."
 
ES: "Du irrst, alter Freund. Es handelt sich niemals um Nachbildungen - auch die Rallas war keine Imitation im eigentlichen Sinn. Ihr Körper, das ist wahr, blieb auf der Erde, Eurem Planeten. Aber ihr Geist erhielt hier einen neuen Körper, und somit war sie selbst hier. Der gleiche Gegenstand kann tausendmal existieren, wenn man ihn in jeweils andere Zeitebenen versetzt. Jene Inseln dort - es sind in der Tat Inseln der Erde. Aber sie existieren nicht jetzt und in diesem Augenblick auf der Erde, sondern vor Jahrmillionen. Das wirst Du, alter Freund, feststellen können, wenn Du sie betrittst. Die Vegetation ist nicht die der Gegenwart, sondern die der ältesten Vergangenheit."
 
PR: "Du kennst also zwei unterschiedliche Arten der Spiegelung. Jene Frau blieb körperlich auf der Erde zurück, aber jene Inseln dort nicht."
 
ES: "Ganz richtig, alter Freund. So ist es. Doch ich lauschte der Unterhaltung von Anfang an - Eure Diskussion über die psychologischen Probleme der Unsterblichkeit ist interessant für mich. Obwohl ich sie alle gelöst habe und sämtliche Gründe der Langeweile kenne, werde ich nicht mit ihr fertig. Manchmal möchte ich sterben - und eines Tages werde ich es auch. Aber dieser Tag ist noch nicht gekommen."
 
PR: "Das klingt ja fast resignierend, alter Freund. Wo hast Du Deinen Humor gelassen?"
 
ES: "Humor muß nicht immer in Gelächter ausarten. Allein die Tatsache, daß ich Deinem Freund Bully die Lebensverlängerung gewährte, zeugt von meinem grenzenlosen Humor. Wie könnte ein Unsterblicher ohne Humor diesen komisch aussehenden Terraner länger existieren lassen, als unbedingt von der Natur vorgesehen?"
 
PR: "Wie recht Du hast, alter Freund. Aber nun hast Du Bully tödlich beleidigt..."
 
ES: "Das ist ja das Lustige. Wie kann man einen relativ Unsterblichen tödlich beleidigen?"
 
RB: "Ich sehe daran nichts Lustiges. Auch mit der Rallas - möchte wissen, was daran so humorvoll war."
 
ES: "Das kannst Du niemals wissen, zweitältester Freund, weil Du keinen wahren Humor besitzt."
 
...nach einer kurzen Pause...
 
PR: "Sie ist noch genau wie früher? Ich werde sie ohne Schwierigkeiten finden?"
 
ES: "Was?"
 
PR: "Die Stadt - was sonst?"
 
ES: "Verzeih. Ich beobachtete gerade den Untergang eines Sonnensystems - mehr als 200.000 Lichtjahre entfernt. Es war vor etwa einer Million Jahren aus der Galaxis abgetrieben, und die Bewohner des zweiten Planeten versuchten, ihre Welt von der Sonne zu lösen, um sie zu einer anderen zu bringen. Ihr Planet wurde eine Supernova. Nun hat das System zwei Sonnen - aber keine Bewohner mehr.
 
Der Untergang dauerte viele Monate, aber ich glitt durch die verschiedenen Zeitebenen, und so lief das Geschehen in einer nur Sekunden währenden Explosion vor mir ab. Dabei machten sie nur einen winzigen Fehler. Fast wäre es ihnen gelungen."
 
PR: "Was wäre ihnen fast gelungen?"
 
ES: "Ihren Planeten aus dem System zu lösen. Sie besaßen schon eine künstliche Sonne und einen Antrieb, der ihre ganze Welt... Aber warum darüber nachdenken? Es ist geschehen."
 
PR: "Und es läßt sich nicht ungeschehen machen?"
 
ES: "Warum nicht? Es wäre ein Spaß. Alter Freund - siehst Du dort vor Dir das Gebirge? Erkennst Du es?"
 
PR: "Die Alpen. Wenigstens sehen die Berge so aus."
 
ES: "Es sind die Alpen, alter Freund. Dahinter liegt die Stadt, die Du suchst. Aber nun wollen wir keine Zeit verlieren. Für eine Sekunde wird Freund Bully allein sein - aber was ist schon eine Sekunde im Leben eines Sterblichen, geschweige denn im Leben eines fast Unsterblichen? Rhodan, nimm einen tiefen Atemzug. Wenn viele Wochen vergangen sind, wirst du erst wieder ausatmen können."
 
RB: "Perry! Was ist los? Du wirst ja durchsichtig und..."
 
...im gleichen Augenblick beginnt Rhodans Reise zusammen mit ES zum Planeten Barkon. Rhodan fühlt, daß ES mit ihm im Schiff ist...
 
ES: "Ich bin nicht bei Dir, sondern ich bin jetzt Du. Verstehst Du das, alter Freund? Ich habe Deine Gestalt angenommen und existiere in Dir. Gemeinsam werden wir ein Sonnensystem retten, denn ich weiß, wie sehr Du jenes Volk bedauerst, das dort, irgendwo allein im Universum, unterging - oder untergehen wird, wenn wir ihm nicht helfen. Wir werden bereits in zwei Tagen auf dem Planeten Barkon II landen - drei Monate vor der Katastrophe."
 
PR: "Wie ist das alles möglich? Was bin ich?"
 
ES: "Du bist ich, alter Freund. Und umgekehrt. Wie Du willst."
 
PR: "Und die STARDUST II?"
 
ES: "Keine Sorge. Du wirst sie wiederfinden - und keine Zeit versäumt haben. Doch jetzt liegt eine Aufgabe vor uns, eine Aufgabe, die Du selbst gewollt hast."
 
PR: "Es ist wieder ein Spiel von Dir - ein Spiel, das Deine Langeweile vertreiben soll."
 
ES: "Natürlich ist es ein Spiel, aber es wird ein ganzes Volk vor dem Untergang bewahren. Das Spiel mit dem Schicksal ist das schönste Spiel, das mir blieb."
 
PR: "Dieses Schiff - wie groß ist es?"
 
ES: "Wie groß? Jedenfalls groß genug, um genügend Raum, Lebensmittel und Luft für Dich zu enthalten. Du benötigst keinen Schutzanzug. Ich hätte Dich und mich auch körperlos nach Barkon II bringen können, aber so ist es interessanter und auch besser."
 
PR: "Was ist das für ein Antrieb, der uns mit dieser irrsinnigen Geschwindigkeit durch das Universum jagen läßt?"
 
ES: "Täusche Dich nicht, alter Freund. Die Geschwindigkeit ist nur scheinbar so hoch. In Wirklichkeit fliegen wir mit einfacher Lichtgeschwindigkeit - aber ich habe den normalen Ablauf der Zeit geändert, ein Prozeß, der sich jederzeit wieder rückgängig machen läßt. In unserem jetzigen Zustand vergehen pro Stunde etwas mehr als 4.000 Jahre. Da wir mit Lichtgeschwindigkeit fliegen, legen wir in zwei Relativtagen an die 200.000 Lichtjahre zurück."
 
PR: "Das ist Irrsinn!"
 
ES: "Im Gegenteil, es ist völlig normal. Man muß nur die Zeit beherrschen, um auch Herrscher über den Raum sein zu können."
 
PR: "Aber wenn soviel Zeit - draußen im Raum - vergeht, gibt es jene Sonne Barkon nicht mehr, bis wir dort sind. Das ist doch logisch, oder auch wieder nicht?"
 
ES: "Es wäre logisch, wenn wir nicht schon in der Sekunde der Abreise 200.000 Jahre in die Vergangenheit gestürzt wären. Sogar um exakt drei Monate mehr, um den rechten Zeitpunkt abzupassen."
 
PR: "Es ist ungeheuerlich. Wüßte ich nicht, daß Du bei mir bist, ich würde mich fürchten."
 
ES: "Betrachte das Universum. Du wirst es vielleicht niemals mehr in dieser Form sehen. Wir legen in der Sekunde viel mehr als ein Lichtjahr zurück - das ist eine unfaßbare Geschwindigkeit. Selbst wenn wir jetzt auf einen Planeten oder eine Sonne treffen würden, wir spürten es nicht. Nicht nur wir, sondern auch die Materie da draußen bewegt sich - von uns aus gesehen - mit rasender Geschwindigkeit. Außerdem wäre die Wahrscheinlichkeit, einen Weltkörper zu treffen, geringer als die, mit einem ungezielten Pistolenschuß in die Luft eine Mücke herunterzuholen. Viel geringer sogar."
 
...nach einiger Flugzeit...
 
PR: "Mein guter, alter Freund hat seltsame Einfälle."
 
ES: "Dieser stammt von Dir, Rhodan. Ich schilderte Dir, daß ein Volk unterging - Du sprachst von Rettung. Ich will Dir nur beweisen, daß es möglich ist, unter gewissen Voraussetzungen die Zukunft zu beeinflussen. Sicher, es ist ein Spiel, aber es hat einen sehr ernsten Hintergrund. Denn Du wirst diesem von Dir geretteten Volk später noch einmal begegnen. Vielleicht wirst Du bereuen, es gerettet zu haben."
 
...nach weiteren Stunden des Fluges kann Rhodan die Milchstraße betrachten, und erkennt, wie winzig darin die Erde erscheinen muß...
 
PR: "Höre, alter Freund. Dein Scherz geht zu weit. Du hättest mir den Anblick der Unendlichkeit ersparen sollen."
 
ES: "Warum? Warum sollst Du nicht sehen, was vor Dir liegt? Wir alle existieren in dieser Unendlichkeit und sind ein Teil von ihr. Warum sollen wir nicht wissen, was wir sind?"
 
PR: "Es ist zuviel. Mein Verstand weigert sich..."
 
ES: "Wenn er das tut, dann hat er auch begriffen. Verstehst Du nun, warum diese Barkoniden ihren Planeten von der Heimatsonne lösen wollen? Begreifst Du, daß die grenzenlose Einsamkeit ihrer Welt im Universum sie wahnsinnig machen mußte? Wenn sie in den nächtlichen Himmel schauen, sehen sie nichts als ferne Galaxien, die in ihren Augen das Symbol freundschaftlichen Zusammenlebens sein müssen - und es auch sind. Dort, so glauben sie, sind die bewohnten Welten sich so nah, daß ständige Verbindung zwischen ihnen besteht. Sie aber, die Barkoniden, sind allein - grenzenlos und unendlich allein."
 
...plötzlich fällt Rhodan die Ähnlichkeit der Namen Barkoniden mit Arkoniden auf...
 
ES: "Keine Spekulationen! Zufälle sind ein guter Nährboden für Gedankenspielereien, aber sie bleiben trotzdem nur Zufälle. Nur in den seltensten Fällen bestehen wirkliche Zusammenhänge."
 
PR: "Diesmal nicht?"
 
ES: "Erwartest Du wirklich eine Antwort? Frage doch die Barkoniden selbst - Du wirst genügend Gelegenheit dazu erhalten."
 
...beim Anflug auf Barkon...
 
ES: "Das ist Barkon, die einsame Sonne. Du wirst verstehen, alter Freund, daß die Bewohner eines so einsamen Systems keine galaktischen Umgangsformen kennen. Sie wissen zwar aus der Überlieferung, daß sie nicht die einzigen Intelligenzen des Universums sind, aber sie kommen sich zweifellos so vor. Ihre Technik ist hervorragend, aber sie haben die Raumfahrt vernachlässigt, weil sie ihnen sinnlos erscheint. Flögen sie mit der Geschwindigkeit des Lichtes, so würden sie bis zum nächsten Stern 150.000 Jahre benötigen. Selbst für Unsterbliche wäre das eine mehr als langwierige Angelegenheit. Und die Barkoniden sind alles andere als unsterblich. Aus diesem Grund haben sie ihr ganzes Wissen nur dem einen Projekt zugewandt, ihren Planeten in ein gigantisches Schiff zu verwandeln. Nur so können sie, wie sie meinen, gemeinsam und im Verlauf tausender von Generationen in die verlorene Galaxis zurückkehren."
 
PR: "Ein genialer Plan. Wie sollte ich diesen großartigen Technikern helfen können? Und wer werde ich in ihren Augen sein?"
 
ES: "Du kannst helfen, denn ich bin in Dir, alter Freund. Und wegen des Empfangs mache dir keine Sorgen. Es gibt kein Volk im ganzen Universum, das sich so sehr nach einem Besuch aus dem Weltraum sehnt, wie die Barkoniden. Sie werden Dich mit offenen Armen aufnehmen. Vielleicht werden sie sich für das System Deines Schiffsantriebs interessieren, aber wir lenken sie ab. Selbst wenn sie mit den Schiffen den Raum und die Zeit überwinden könnten, so wäre es ihnen unmöglich, den ganzen Planeten über Lichtjahrtausende hinweg zu evakuieren. Nein, ihnen bleibt in der Tat nur die eine Möglichkeit - und sie haben sie erkannt."
 
PR: "Die Verzögerung unseres Schiffes - sie muß sehr hoch sein..."
 
ES: "Der sich synchron verlangsamende Zeitablauf neutralisiert alle Nebeneffekte. Du brauchst nichts zu tun, alter Freund - ich tue es für Dich. Ich bin froh, ein Mensch sein zu können - ein seltenes Vergnügen. Deine Augen werden nichts anderes als eine Herabsetzung der Fluggeschwindigkeit registrieren. Beachte Barkon, sonst nichts. Es gibt kein anderes Bezugssystem mehr. Die Barkoniden werden uns natürlich nicht bemerken, bis wir bei ihnen sind. Sie besitzen weder Teleskope noch Ortungsgeräte. Seit langer Zeit haben sie keinen Stern mehr gesehen."
 
PR: "Wenn wir nach Erdzeit rechneten - welches Datum hätten wir jetzt?"
 
ES: "Ende Mai 1982."
 
PR: "Mai - da war ich krank. Ich weiß es ganz bestimmt. Ich lag zwar nicht im Hospital, sondern in meiner Wohnung in Terrania. Eine Art Grippe. Hm, und jetzt haben wir wieder Ende Mai 1982?"
 
ES: "Immer noch. Ja, Du bist krank und auf der Erde. Hast Du den Fiebertraum vergessen?"
 
PR: "Fiebertraum? Ich kann mich nicht entsinnen, was ich geträumt habe."
 
ES: "Ich könnte es Dir sagen, alter Freund, Du träumtest das, was wir jetzt erleben - natürlich in schnellerer Folge und daher verwirrend für Deinen Geist. Noch während Du träumtest, vergaßest Du wieder. Was glaubst Du, was Träume sind?"
 
PR: "Was sind Träume?"
 
ES: "Ausflüge des Unterbewußtseins. Eine Art Erinnerungsvermögen des menschlichen Gehirns und Loslösung des Geistes vom Körper. Im Schlaf ist das Gehirn nicht mehr an die Materie gebunden und damit frei von der Fessel des Raumes und der Zeit. Der Mensch kennt nur eine einzige Form der Zeitreise - den Traum. Dabei ist der Traum nur ein winziger Grenzbereich zwischen Realität und vager Erinnerung."
 
PR: "Du willst damit sagen, daß man das, was man träumt, wirklich erlebt? Das glaube ich nicht."
 
ES: "Liegt der Beweis nicht vor Dir? Wir werden gleich landen. Die Barkoniden sind ein zusammengeschweißtes Volk im Sinne echter galaktischer Zivilisation. Sie besitzen eine Hauptstadt und nur eine Zentralregierung, die infolge ihres gigantischen Projekts in erster Linie aus Wissenschaftlern besteht. Das erspart uns eine Menge Arbeit."
 
PR: "Habe ich - haben wir keine Feindseligkeiten zu befürchten?"
 
ES: "Ich sagte schon, daß wir für sie ein Geschenk des Himmels bedeuten. Du wirst noch nie in deinem Leben einen solchen Empfang erhalten haben, obwohl das paradox erscheint. Schließlich haben wir es mit einem Volk zu tun, das noch niemals Kontakt mit anderen hatte - jedenfalls nicht in den letzen Jahrhunderttausenden. Aber sie haben eines, was kaum ein Volk des Universums besitzt: Eine lückenlose Geschichte mit authentischen Unterlagen. Es gibt Filme in ihren Archiven, die zu einer Zeit gedreht wurden, als der erste Mensch auf der Erde noch ein Zukunftstraum der schöpferischen Natur war."
 
PR: "Filme - älter als die Menschheit?"
 
ES: "Allein dieser Filme wegen wäre es schade, wenn dieses Volk unterginge."
 
...ES eröffnet Rhodan, daß er zehn Wochen auf Barkon bleiben wird...
 
PR: "Zehn Wochen, alter Freund. Was soll ich zehn Wochen auf dieser fremden Welt, wo ich doch keine Minute zu verlieren hätte, mit meinen eigenen Angelegenheiten fertig zu werden? Ist das keine Zeitverschwendung?"
 
ES: "Zeitverschwendung, meinst Du? Du irrst, alter Freund. Bedenke, daß erst Mai 1982 ist und Du noch krank im Bett liegst. Deine Begegnung mit den Galaktischen Händlern liegt noch weit in der Zukunft. Mehr als zehn Wochen. Was also könntest Du versäumen?"
 
PR: "Ich kann Dir darauf keine Antwort geben. Aber vielleicht wirst Du mir nun endlich verraten, was ich zu tun habe, um Barkon vor dem Untergang zu retten."
 
ES: "Darüber mache Dir ebenfalls keine Sorgen. Ich erledige das für Dich. Es ist nur ein Handgriff, mehr nicht. Einen Tag vor unserem Start werden sie uns ihre Anlage zeigen, mit der sie Barkon II durch den Raum treiben wollen. Dabei werde ich es tun. Eine Art Umpolung, wenn Du so willst."
 
PR: "Und das ist alles?"
 
ES: "Das ist alles."
 
PR: "Und warum müssen wir zehn Wochen hier weilen?"
 
ES: "Um Dir die Geschichte unserer Galaxis vorzuführen. Du kannst nicht schneller sehen, als auch die Zeit verläuft. Und du wirst Dir viele Filme ansehen müssen, fürchte ich."
 
PR: "Genügt keine Art Hypnoübertragung im Zeitraffertempo?"
 
ES: "Diesmal nicht, alter Freund. Du bist so gut wie unsterblich, aber Du hast noch nicht gelernt, was Geduld ist. Ich glaube, die kommt erst dann, wenn die Langeweile beginnt. Aber wie ich Dich kenne, wirst Du auch zur Langeweile keine Geduld besitzen."
 
...als Rhodan und ES von Barkon nach Wanderer zurückfliegen...
 
ES: "Vielleicht sagst Du mir nun, warum Du gekommen bist."
 
PR: "Weißt Du es nicht?"
 
ES: "Trotzdem sollst Du es mir sagen."
 
PR: "Ich benötige eine ultimate Waffe, um die Bedrohung meines Heimatplaneten abzuwenden. Die Galaktischen Händler haben die Erde entdeckt - und sie werden nicht die letzten sein."
 
ES: "Die Kinder der Barkoniden. Sie dürfen nicht enttäuscht werden, wenn sie die Galaxis erreichen - und das kann schneller geschehen, als du ahnst. Vielleicht hilft ihnen jemand, die Zeit zu überwinden. Ich werde Dir die Waffe geben, die Du wünscht. Nur - mißbrauche sie niemals."
 
PR: "Du willst sie mir geben? Ohne Prüfungen, ohne weitere Aufgaben?"
 
ES: "Unser Ausflug war die beste Prüfung. Du hast sie doch bestanden, oder etwa nicht?"
 
PR: "Mit Deiner Hilfe - ich denke schon."
 
ES: "Natürlich mit meiner Hilfe, was sonst. Also einen Fiktivtransmitter möchtest Du. Du willst Materie teleportieren."
 
PR: "Du wirst mir helfen?"
 
ES: "Natürlich. Doch nun schlafe, Rhodan. Vor Dir liegt ein zweiter Sprung in die Zeit. Wir wollen doch nicht versäumen, in die Gegenwart zurückzukehren, wo Deine Aufgabe Dich erwartet. Dein Freund Bully wird sich ohnehin wundern, wo Du in dieser einen Sekunde gewesen bist..."
 
...gut zwei Wochen später, während Homunk mit den Technikern der STARDUST II noch mit dem Einbau der beiden Fiktivtransmitter beschäftigt ist...
 
ES: "Eine sehr eindrucksvolle Gestalt habe ich angenommen, findet Ihr nicht? Ich hätte auch als Ungeheuer erscheinen können, aber das ist zu unästhetisch. Die farbige Seifenblase ist schöner."
 
RB: "Kann sie auch platzen?"
 
ES: "Sie kann! Soll ich mal?"
 
PR: "Nicht! Ich wollte Dich etwas fragen."
 
ES: "Wieder eine Bitte?"
 
PR: "Ja, eine Bitte, alter Freund. Du weißt, in welcher Situation wir uns befinden. Unsere Gegner sind im Vorteil und belagern unser System. Sie haben Freunde von mir in eine Falle gelockt und werden sie vernichten, wenn wir nicht rechtzeitig zurückkehren. Deine Welt liegt auf einer anderen Zeitebene. Bei meine ersten Besuch hier vergingen auf ihr mehr als vier Jahre. Das darf diesmal nicht geschehen. Selbst zwei Wochen wären zuviel. Bitte..."
 
ES: "Genügen zehn Minuten?"
 
PR: "Zehn Minuten, ja. Aber wozu?"
 
ES: "Insgesamt zehn Minuten, alter Freund. Überlege, was Du in diesen zehn Minuten alles erlebtest. Du hast einen Ausflug in die Ewigkeit unternommen, das Schicksal eines Volkes miterlebt - und Du hast Dein Schiff mit einer Waffe ausrüsten können. Ich helfe Euch gern. Die Barkoniden sollen nicht enttäuscht werden, wenn sie heimkehren."
 
RB: "Die Barkoniden? Meint er die Arkoniden?"
 
ES: "Eine Phantasie hat der junge Freund - köstlich! Er soll sich nicht den Kopf zerbrechen - er ist zu schön dazu."
 
...als Rhodan nach Einbau der beiden Fiktivtransmitter in die STARDUST II noch einen kurzen Test durchführt, ist ES sichtlich amüsiert darüber...
 
ES: "Alter Freund, ich warne Dich ein zweites Mal. Deine Überlegenheit darf nur der Erhaltung des Friedens dienen - sonst wird sich die Waffe gegen Dich selbst richten. Wenn Du angegriffen wirst, darfst Du sie benutzen. Aber greife niemals selbst an. Ich warne Dich, alter Freund. Ich meine es sehr ernst."
 
PR: "Deine Sorge ist unberechtigt. Unsere Ausrüstung dient nur dazu, den Traum der Barkoniden zu verwirklichen - darin sind wir uns doch einig, alter Freund?"
 
ES: "Völlig! Und nun lebe wohl, Perry Rhodan."
 
Als es den Cyén im Jahr 2025 gelingt, ihr Gefängnis der KOAH-SHARA zu verlassen, meldet sich ES bei Czernaka Oulpaka und Oon Batraál:
 
ES: "Die Gefahren aus ferner Vergangenheit bleiben weiterhin akut. Mehr noch: Sie könnten sich zu einer Bedrohung völlig neuen Maßstabes entwickeln. Vielleicht muß ich dann erneut auf Deine Hilfe zurückgreifen, Töchterchen. Schon einmal hast Du sehr wirkungsvoll in meinem Auftrag gehandelt."
 
Das bezieht sich darauf, daß Czernaka beim Raub des Sternsaphirs mehrmals glaubte, ein Kichern zu hören, ohne die Ursache dafür entdecken zu können. Und daß es einen Blackout gab, an den sie keine Erinnerung besitzt. Sie war das Werkzeug, sie hat das Sternjuwel manipuliert und verborgene Sicherheitsmechanismen aktiviert, ihr haben die Cyén die lange Gefangenschaft letztlich zu verdanken. Haß steigt nun in ihr auf vom Gefühl, mißbraucht zu sein genährt. Oon beruhigt sie. Schließlich hat sie stets an der Richtigkeit des Tuns der Cyén gezweifelt. Sie denkt, daß der Erste Administrator Rhodan diesem Brüller mal tüchtig was auf die Löffel hauen soll - und wenn er's nicht tut, will sie es eigenhändig tun. Natürlich verursacht das großes Gelächter bei ES.
 
(Anmerkung: Czernaka hat zu Perry Rhodan überhaupt keinen Bezug. Obwohl die Bemerkung sehr witzig ist, besitzt sie leider keine Grundlage.)
Dann:
 
OB: "Was hast Du vor? Was geschieht mit uns?"
 
ES: "Ich schaffe Voraussetzungen. Die Überzeitlichkeit respektive Zei-losigkeit meines Seins gestattet den Blick in das Gef-echt der Parallelitäten und Alternativen. Es liegt nicht an mir, direkt in die konkreten Verwirklichungen einzugreifen - sogar Entitäten wie mir legt der Kosmos Grenzen auf - aber ich kann sie durchaus in geeignete Bahnen lenken, quasi den Weg vorzeichnen. Ob er dann beschritten wird, in einer der vielen Universal-Sequenzen, ist eine andere Frage. Mein Blick in die Wahrs-heinlichkeitsstrukturen zeigt, was passieren könnte. Darauf reagiere ich."
 
OB: "Beantwortet nicht meine Frage."
 
Statt einer Antwort sieht Oon plötzlich das Bild von Atlan - und seinem Zellaktivator. Dann die Sternjuwelen als Machtkonzentration, die niemals in falsche Hände fallen darf.
 
ES: "Mein bester Paladin vergangener Jahrtausende wird bald sein lange angestrebtes Ziel erreichen. Die Zeitschleife, in der er eingebunden ist, macht diese Entwicklung quasi unausweichlich, denn sie existiert seit seiner Begegnung mit dem Ersten Wissenschaftler Epetran, die für Atlan allerdings noch Zukunft ist. Und es ist nicht die einzige Zeitschleife, die ich zu erkennen in der Lage bin. Nur Kräfte wie die der Sternjuwelen könnten dieses bestehende Gefüge des Kosmos erschüttern und ein gewaltiges Paradoxon erzeugen. Das darf nicht geschehen. Niemals! Er wird als Imperator von Arkon deshalb starke Helfer brauchen, mein stets nörgelnder Paladin. Ihr werdet diese Helfer sein; Verbündete, von denen er nichts weiß, bis die Zeit reif ist. Denn ihr seid mit-ihm verbunden, besonders Du, Fürst Batraál. Ihr werdet Euch der früheren Begegnungen nicht bewußt sein, aber sie schufen die Ausgangsbedingung."
 
Dann schlafen die beiden Cyén - und gleiten in die Traumzeit. Darin festigen sich die Kontakte; mehrfach wird Atlan in der Zeit nach 2045 von Visionen heimgesucht, erfährt von Mooshar, dem Verrat, dem Absturz der ehemaligen Zentralfestung aus der Zeit des Großen Galaktischen Krieges, und die Dinge nehmen ihren Lauf.
 
Als im Jahr 2030 drei millionenschwere Terraner nach Wanderer gelangen, und ES um eine Zelldusche bitten, versucht ES ihnen ihr Ansinnen auszureden. Die drei Millionäre sind Ronald Börsinger, Lopez Garcia und Mabel Rushton. Außerdem spielt Leutnant Thor Mangold eine Rolle, mit dessen Schiff die drei nach Wanderer gelangten. ES tritt in Gestalt eines alten Mannes auf:
 
ES: "Ich weiß, warum Sie zu mir gekommen sind. Sie wollen die Zelldusche, die Ihnen von Perry Rhodan verweigert wurde. Sie wollen Ihr Leben verlängern, obwohl Sie die Ihnen von der Natur zugebilligte Spanne fast durchschritten haben. Garcia und Börsinger haben jeder noch etwa zehn Jahre, Mabel Rushton sogar noch 18. Das genügt Ihnen nicht? Dabei gab das Leben Ihnen alles, was Sie sich wünschten. Sie besitzen Macht und Reichtum, womit Sie sich alles kaufen konnten - außer Liebe natürlich. Sie sind gesund geblieben und kannten niemals ernstliche Erkrankungen. Und doch sind Sie unzufrieden. Sie begingen sogar ein Verbrechen, um hierher zu gelangen. Und nun wollen Sie die Zelldusche.
 
Jeder Sterbliche hat den begreiflichen Wunsch, sein Leben zu verlängern und den Tod hinauszuzögern. Aber er weiß auch nicht, was er damit anrichtet. Er stört den Lauf der Dinge, wie der ewige Kreislauf von Werden und Vergehen genannt werden kann. Er stört das Gleichgewicht des Universums und will es aus den Angeln heben. Sicher, die Unsterblichkeit ist zu erreichen, von jedem Lebewesen, aber es ist eine relative Unsterblichkeit, die nichts mit dem Weiterbestehen des Körpers zu tun hat."
 
LG: "Hören Sie damit auf, Alter! Wie lange sollen wir uns noch solche Predigten anhören? Sind wir deshalb hierhergekommen - um uns eine Lektion Philosophie erteilen zu lassen?"
 
ES: "Natürlich, ich wußte es. Sie sind selbst ein alter Mann, aber Sie halten nicht viel von dem Alter, seiner Erfahrung und seiner Weisheit. Ich bin älter als Sie, glauben Sie mir. Ich habe mehr gesehen als Sie, und ich weiß mehr. Meine Rasse war auch einmal sterblich, aber sie strebte nach der Unsterblichkeit und dem ewigen Leben. Sie bekam es. Aber sie mußte sich dafür opfern, und nur ein einziges Gemeinschaftswesen blieb - ich. Mein Körper, der vor Euch sitzt, besteht aus willkürlich geformten Energiefeldern, die Materie zu sein scheint. Ich werde niemals vergehen, so wie auch Energie niemals vergeht, sondern sich nur immer wieder wandelt und neu ersteht. Ich bin einsam, weil ich unsterblich bin. Vielleicht bin ich das einsamste Geschöpf des Universums. Wollen Sie auch einsam werden?"
 
MR: "Wir wollen die Zelldusche, sonst nichts. Wir wollen nicht älter werden, und wir wollen nicht sterben. Nicht in zehn und nicht in 18 Jahren. Ob wir dann später als Unsterbliche einsam sein werden oder nicht, das lassen Sie unsere Sorge sein."
 
ES: "Die Zelldusche verlangt Opfer, Mabel Rushton. Opfer, die Sie sich jetzt noch nicht vorstellen können. Haben Sie sich schon einmal überlegt, warum der Mensch stirbt, obwohl er doch in den Wurzeln seines Seins alle Veranlagungen zur Unsterblichkeit verankert hat? Seine Körperzellen ersetzen sich laufend und sorgen dafür, daß er immer wieder erneuert wird, und doch hört das eines Tages auf, und er stirbt. Glauben Sie wirklich, daß geschähe ohne einen Grund? Glauben Sie nicht, daß der Prozeß des allmählichen Alters etwas Schönes sein kann?"
 
MR: "Ich möchte wissen, was daran so schön sein soll."
 
ES: "Versuchen Sie, es zu verstehen. Sie, die Menschen, werden geboren. Es ist nichts anderes als eine Wiedergeburt, denn nichts kann aus dem vollkommenen Nichts entstehen. Ihr Leben war schon vorher vorhanden, es wurde nur neu geformt. Nur Ihr Bewußtsein kehrt zurück, aber es hat die Vergangenheit vergessen."
 
RB: "Religionsunterricht! Auch das noch!"
 
ES: "Nun leben Sie bewußt, werden dabei älter und reifer und sammeln Erkenntnisse und Erfahrungen. In Ihrem Innern ist etwas, das Sie nur erahnen, aber niemals begreifen können. Sie nennen es Seele. Sie möchten an diese Seele glauben, weil Sie hoffen, daß sie es ist, die die Unsterblichkeit erlangen kann. Sie hoffen, daß Sie nach dem Tod die Existenz dieser Seele bewußt miterleben können. Sie ist es, die Ihnen die Angst vor dem Tod nimmt - wenn Sie daran glauben. Aber der Zweifel ist meist stärker, und die Angst vor dem Ende bleibt somit."
 
LG: "Das wissen wir alles. Wie soll man an etwas glauben, das man nicht sieht?"
 
ES: "Nicht das Sehen, sondern das Fühlen ist entscheidend, Garcia. Die Seele ist zu einem verfälschten Begriff geworden, der menschlichen Interessen dient. Es gibt sogar Einrichtungen, die sich die Angst des Menschen vor dem Tod zunutze machen. Doch davon will ich nicht reden. Ich will nur versuchen, Ihnen klarzulegen, daß eine solche Angst unnötig ist. Man kann nicht vor etwas Angst haben, das es nicht gibt, und es gibt kein endgültiges Verlöschen. Kein Lebewesen, und sei es noch so gering, existiert sinnlos. Selbst sein Tod erfüllt den Sinn des ewigen Kreislaufs, der durch sein körperliches Weiterbestehen unterbrochen würde."
 
MR: "Rhodan und viele seiner Freunde erhielten die Zelldusche. Stören sie auch den Kreislauf ewigen Seins oder Nichtseins?"
 
ES: "Es muß immer Ausnahmen geben, Mabel Rushton. Rhodan ist eine solche Ausnahme. Wenn er körperlich stürbe, würde das das Schicksal der Menschheit entscheidend beeinflussen. Um weiterzuleben benötigt er nicht nur die Zelldusche, sondern auch die Hilfe seiner besonders begabten Freunde. Er existiert nicht für sich allein, sondern für alle Menschen, und ich habe ihm damit eine beachtliche Bürde aufgeladen. Ich tat es nicht von mir aus. Es gibt jemand, der über mir steht."
 
MR: "Warum sind wir keine Ausnahmen?"
 
ES: "Weil Ihre Existenz für den Weiterbestand der Menschheit ohne Belang ist. Ich meine - Ihre bewußte Existenz."
 
LG: "Unser Leben ist also bedeutungslos. Das meinen Sie, Alter. Wir aber denken anders darüber. Wir finden, daß unser Leben sogar von großer Bedeutung ist."
 
ES: "Derartige Ansichten sind relativ, Garcia. Vom Standpunkt des menschlichen Fortschritts aus betrachtet, dürfte Ihre Existenz sogar unerwünscht sein. Niemand verliert etwas, wenn Sie noch heute stürben - und zwar endgültig stürben."
 
MR: "Sie versuchen uns einzureden, daß die Unsterblichkeit nichts als Nachteile mit sich bringt. Warum verzichten Sie dann nicht selbst auf die Ihre und sterben endlich? Wollen Sie behaupten, das Weiterleben machte Ihnen keinen Spaß?"
 
ES: "Spaß macht es nur selten, Mabel Rushton. Und ich betonte schon einmal, daß auch ich einem Höheren unterstehe. Niemand kann selbst über sein Leben oder seinen Tod entscheiden, ohne sich gegen die Gesetze des Universums zu vergehen. Ich bin unsterblich, und das ist endgültig. Selbst wenn ich wollte, ich könnte nichts daran ändern. Wenn Sie nur ahnten, wie ungeheuer schwer die Last der Unsterblichkeit ist, würden Sie noch heute in Ihr Schiff steigen und diese Welt verlassen."
 
RB: "Ich trage die Last gern. Man könnte es doch wenigstens versuchen. Wenn es wirklich so furchtbar ist, wie Sie immer betonen, kann man jederzeit einen Schlußstrich ziehen. Jedenfalls bin ich nicht hierher gekommen, um unverrichteter Dinge wieder abzuziehen. Geben Sie uns also die Zelldusche. Dann sehen wir weiter."


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Beschreibung 2 - Autor:

RB: "Ich trage die Last gern. Man könnte es doch wenigstens versuchen. Wenn es wirklich so furchtbar ist, wie Sie immer betonen, kann man jederzeit einen Schlußstrich ziehen. Jedenfalls bin ich nicht hierher gekommen, um unverrichteter Dinge wieder abzuziehen. Geben Sie uns also die Zelldusche. Dann sehen wir weiter."

LG: "Ja, ganz richtig. Geben Sie uns die Zelldusche, wenigstens diese eine Mal. In sechs Jahrzehnten kehren wir zurück und teilen Ihnen mit, ob wir weiterzuleben wünschen oder nicht."

ES: "Es geht nicht um sechs Jahrzehnte. Die Last der Unsterblichkeit spürt man erst nach zehn oder auch zwanzig Jahrtausenden."

LG: "Gut, dann kommen wir erst in 20.000 Jahren wieder."

MR: <Sie berührt kurz die Erscheinungsform von ES.> "Sie sind ja wirklich vorhanden? Ich dachte, sie wären Energie und eine Spiegelung."

ES: "Auch der Planet ist wirklich vorhanden, obwohl er nur Energie ist. Energie ist Materie. Also bin auch ich Materie. Mabel Rushton, wollen Sie die Zelldusche wirklich haben? Jetzt auch noch?"

MR: "Ja. Ich will weiterleben und nicht altern. Ich bin wegen der Zelldusche gekommen, und ich will nicht darauf verzichten. Sie fragen so, als wären Sie nun anderer Meinung."

ES: "Meine Meinung hat sich nicht geändert, denn feststehende Tatsachen lassen sich nicht ändern. Sie begehen alle einen Fehler, wenn Sie die Zelldusche verlangen. Vergessen Sie nicht, unter welchen Umständen Sie sie erzwingen. Sie haben mehrere Menschen unglücklich gemacht. Und Sie werden noch mehr unglücklich machen, wenn Sie zur Erde zurückkehren. Rhodan wird Sie vielleicht bestrafen."

RB: "Lassen Sie das unsere Sorge sein. Was haben wir jetzt zu tun? Wo ist die Anlage?"

ES: "Noch einen Rat möchte ich Ihnen geben. Der Prozeß unter der Zelldusche dauert zehn Sekunden, und er wird Ihr Leben um 62 Jahre verlängern. Sie sind alle schon alt, aber nicht zu alt. Gerate niemand in Versuchung, sich mehr als 62 Jahre zu wünschen, wenn er unter der Zelldusche steht. Ich gewähre diese Lebensverlängerung nur dieses eine Mal. Zehn Sekunden werden es sein, keine Sekunde länger. Denken Sie nichts dabei. Gar nichts! Jedes Denken wird sich tausendfach auswirken, wenn es dem natürlichen Kreislauf vom Werden, Sein und Vergehen widerspricht. Vergessen Sie das nicht.

Und nun hören Sie gut zu. Wenn Sie morgen erwachen, werden Sie in Ihrer Nähe ein Gebäude erkennen. Warten Sie, bis Sie abgeholt werden. Das gilt auch für Sie, Leutnant Mangold, und ihre Leute. Ich gewähre Ihnen ebenfalls die lebensverlängernde Zelldusche. Sie haben Zeit bis morgen.

Als Leutnant Mangold sein Schiff starten will - er und die anderen Besatzungsmitglieder haben die Zelldusche vorsichtshalber nicht angenommen -erscheint ES in der Zentrale:

ES: "Sie haben richtig vermutet, Leutnant. Die Energie geht verloren. Sie wird so lange den Weg zu den Feldprojektoren nicht erreichen, wie ich es für richtig halte.

<An Mabel Rushton gewandt:> Habe ich Ihnen nicht gesagt, daß Sie auf Wanderer bleiben müssen, bis sich alle Ihre Wünsche erfüllt haben? Das war die kleine Bedingung, die ich stellte. Die Zelldusche ist nicht umsonst. Ich will auch meinen Spaß daran haben."

LG: "Wir wollen zur Erde. Ich möchte wissen, warum Sie uns zurückhalten. Ich möchte auch wissen, ob Sie wirklich unsterblich sind. Was ist, wenn ich Sie erschieße? Es wäre doch interessant, einen Unsterblichen sterben zu sehen." <Mit diesen Worten zieht Garcia eine Waffe, doch Börsinger entreißt sie ihm.>

RB: "Sind Sie verrückt geworden? Ohne ihn kommen wir nie von diesem Planeten weg."

ES: "Sie haben recht, Börsinger. Ihr Motiv ist zwar egoistisch, aber immerhin ist es ein Motiv. Das erkenne ich an. Trotzdem bleibt es bei meinem Entschluß. Sie verlassen Wanderer nicht. Ihnen, Leutnant Mangold, bleibt die Entscheidung überlassen, wann Sie mit Ihren Leuten starten wollen. Der Antrieb wird funktionieren wenn Sie allein im Schiff sind. Ohne diese drei. Das wird den Spaß vergrößern." <ES verschwindet.>

MR: "Ich fürchte mich. Ich habe mich noch nie in meinem Leben so gefürchtet, wie vor dem alten Mann. Was hat er nur mit seinen letzten Worten gemeint?"

TM: "Ich kann es mir denken. Er hat erneut Mißtrauen zwischen uns allen gesät. Das Schiff kann starten, wenn Sie nicht an Bord sind. Und nur dann!"

MR: "Sie werden mich doch nicht im Stich lassen, Thor? Was hätten Sie schon davon, wenn Sie ohne mich zur Erde zurückkehrten? Nur ich bin es, der Ihnen alle Ihre Wünsche erfüllen kann. Ich gebe Ihnen mein halbes Vermögen. Das ganze, wenn sie wollen. Und Barbara..."

TM: "Keine Sorge. Ich kehre niemals ohne Sie zur Erde zurück. Auch wenn Sie mich zwangen, trage ich doch die Verantwortung für Sie. Ich tue es nicht wegen des Geldes - und schon gar nicht für Barbara. Merken sie sich das."

Als im Verlauf der nächsten Tage Leutnant Mangold versucht, Mabel Rushton dazu zu bringen, ES darum zu bitten, die Zelldusche wieder rückgängig zu machen, erscheint ES wieder:

ES: "Leutnant Thor Mangold! Sie geben sich umsonst Mühe. Nutzen Sie die Zeit, ehe das Entsetzen Sie packt und Sie zu keiner Bewegung mehr fähig sind. Gehen Sie zurück in Ihr Schiff und starten Sie. Noch heute. Sie haben hier nichts mehr zu suchen oder zu verlieren."

TM: "Ich kann Mabel nicht einfach zurücklassen. Ich starte erst dann, wenn sie mitkommen darf."

ES: "Sie darf niemals mitkommen. Ihr Wunsch wird sich hier auf dieser Welt erfüllen. Niemand wird das ändern können."

MR: "Ich wollte nur mein Leben verlängern. Sie haben uns alle betrogen."

ES: "Habe ich das wirklich? Denken Sie zurück, was ich Ihnen sagte, als Sie oben im Gebirge die Zelldusche forderten. Sagte ich Ihnen nicht, Sie sollten zehn Sekunden lang keinen Wunsch äußern oder denken. Er würde Ihnen tausendfach erfüllt werden. Sagte ich das oder nicht?"

MR: <Sie nickt.>

ES: "Nun gut, ich sagte es. Sie aber hielten sich nicht daran und mißachteten meine Warnung. Die Zelldusche genügte Ihnen nicht, dabei hätten Sie noch 60 oder 70 Jahre leben können, ohne um einen Tag zu altern. Sie wollten mehr. Sie standen unter dem Zellstrahl und wünschten sich, drei oder vier Jahre Jünger zu sein. Sie waren bescheiden. Garcia und Börsinger wünschten sich eine Verjüngung um 20 Jahre. Das kann am Endresultat nichts ändern. Sie alle, Mabel Rushton, werden so lange jünger werden, bis sich Ihr Wunsch erfüllt - wohlgemerkt, tausendfach erfüllt. Drei bis viertausend Jahre jünger werden Sie dann sein, aber Sie werden es nicht mehr bewußt erleben können."

MR: "Dreitausend Jahre! Mein Gott..."

ES: "Starten Sie, Leutnant Mangold. Starten Sie noch heute!"

Börsinger, Garcia und Mabel Rushton sind allein mit ES auf Wanderer. Garcia wird Mabel gegenüber immer zudringlicher, und schließlich erschießt Börsinger ihn. Abermals erscheint ES:

ES: "Du hast ihn getötet, Börsinger. Fühlst Du keine Schuld?"

RB: "Diesmal nicht. Es war nicht Mord. Warum sollte ich mich deshalb schuldig fühlen? Er hatte den Tod tausendfach verdient."

ES: "Und Du? Hast Du ihn nicht verdient? Du versuchst, das wiedergutzumachen, was Dein bisheriges Leben ausmachte. Aber denke an das Motiv, Börsinger. Warum bereust Du? Warum entdeckst Du plötzlich Dein Gewissen? Doch nicht aus einem inneren Zwang heraus, sondern nur, weil Dich die Umstände einfach dazu zwingen. Es hilft Dir nichts, wenn Du Dich besserst, Börsinger. Gnade kannst Du nicht erwarten. Dein Schicksal wird sich so erfüllen, wie Du es gewollt hast. Und auch das Schicksal von Mabel Rushton."

RB: "Ich will keine Gnade. Ich tue es nicht der Gnade wegen. Ich tue es deshalb, weil ich es einfach tun muß. Ich weiß, daß ich in meinem Leben vieles falsch gemacht habe, und ich bereue es nicht einmal. Würde ich noch einmal leben, würde ich es wahrscheinlich wieder genauso machen. Der Weg zum Erfolg ist selten mit guten Taten gepflastert. Seltsam, ich bin jetzt so jung, kaum 15, aber ich besitze die Reife des Alters."

ES: "Eine Reife, die Du mit 70 leider nicht besessen hast. Du hast noch zwei Wochen zu leben, und erst am letzten Tag wird für Dich die Vergangenheit im Meer des Vergessens versinken. Viele Jahrtausende wirst Du nur unbewußt existieren, aber dann, wenn Dein Wunsch sich erfüllt und die Zeit vergangen ist, wirst Du wieder leben. Vielleicht wird es ein besseres Leben sein als das, welches Du führtest."

RB: "Ich werde wieder leben?"

ES: "Ja, Du wirst wieder leben, so, wie Du schon früher gelebt hast. Alle Wesen sind aufgeteilte Gesamtindividuen, während ich das Semmelbecken eines einzigen Volkes bin. Einzelne Individuen vergessen das Zwischenstadium, nur Gesamtwesen leben es bewußt oder verzichten ganz darauf. So wie ich."

RB: "Es gibt Menschen, die sich an ein früheres Leben erinnern."

ES: "Ausnahmen, nur Ausnahmen. Die Erinnerung schlummert in ihrem Unterbewußtsein, mehr nicht. Sie wissen nichts damit anzufangen. Bevor ich Euch die Zelldusche gab, versuchte ich Euch den niemals endenden Kreislauf zu erklären, aber Ihr habt mich nicht verstanden. Ihr werdet es niemals verstehen können. Ihr hängt am bewußten Leben und fürchtet Euch vor dem großen Dunkel, das nichts als ein Wiedererwecken ist. Du mußt lange warten, Börsinger, bis Du wieder erwachst."

RB: "Noch 15 Tage."

Als Perry Rhodan später mit einem Superschlachtschiff landet, will er die beiden noch lebenden, jetzt zu Kinder gewordenen Millionäre mitnehmen. Doch ES verbietet das:

ES: "Du willst dem Schicksal vorgreifen, Perry Rhodan? Es ist sinnlos diesmal, außerdem erlaube ich es Dir nicht. Die Kinder bleiben hier. In wenigen Stunden wird es keine Mabel Rushton mehr geben, und in fünf Tagen auch keinen Ronald Börsinger. Sie kehren dorthin zurück, woher sie einst kamen und wo alle Sterblichen hingehen. In die Ewigkeit, die Ihr Vergangenheit oder Zukunft nennt, je nachdem, von welcher Gegenwart aus Ihr sie betrachtet. Sie selbst haben so gewollt."

PR: "Du stelltest Ihnen eine Falle."

ES: "Und sie tappten natürlich hinein. Die einfache Lebensverlängerung genügte Ihnen nicht, sie wollten auch noch jünger werden. Ich warnte Sie, aber sie schlugen meine Warnung in den Wind."

PR: "Kennst Du keine Gnade, kein Verzeihen?"

ES: "Ich kenne beides, aber es gibt Fälle, in denen ich sie nicht kennen darf. Was wäre gewonnen, wenn Mabel Rushton, Ronald Börsinger und Lopez Garcia in die ursprüngliche Zeitebene zurückkehrten und ihr ehemaliges Leben erneut begännen? Sie wären dieselben Menschen, die sie waren. Alles würde sich wiederholen. Nein, Rhodan, so hat es keinen Sinn. Sie müssen zuerst durch die läuternde Ewigkeit des Nichtsseins, die Tausende von Jahren oder nur Minuten Eurer Zeit dauern mag. Wenn sie dann zurückkehren, sind sie andere Menschen - und vielleicht sogar bessere Menschen."

PR: "Ich verstehe."

ES: "Dann verlaßt Wanderer. In wenigen Stunden wird Mabel Rushton nicht mehr körperlich existieren. Börsinger wird dann allein sein, bis auch er von der rücklaufenden Zeit eingeholt wird. Und Garcias Leiche unten im Meer wird ebenfalls verschwinden. Das Leben kann neu beginnen. Es beginnt immer wieder neu, und niemals wird es enden. Es kennt nur Variationen. Sie sind es, die aus zehn Milliarden Menschen zehn Milliarden verschiedene Charaktere machen und das Geschick der Welten und Milchstraßen beeinflussen. Diese drei - Rushton, Garcia und Börsinger - sind nur drei von zehn Milliarden. Lebe wohl, Perry Rhodan. Ich gebe Dir und Deinen Schiffen eine Stunde Zeit. Eine Stunde Deiner Zeit."

Als Homer G. Adams im Jahr 2038 entführt wird, um die galaktischen Koordinaten von Wanderer zu erhalten, sorgt ES dafür, daß die Entführer trotz der korrekten Daten nicht Wanderer, sondern den Planeten Daphynx anfliegen. Nach der Rückkehr von Adams auf die Erde, grübelt er darüber nach, wie das geschehen konnte, und dann meldet sich ES in Rhodans Bungalow, in dem das Gespräch stattfindet. Auch Reginald Bull ist dabei:

ES: "Hallo, alter Freund. Kannst Du sehen, Erdenmensch?"

<In der Luft erscheinen für einen Augenblick die Koordinaten von Wanderer, um dann aber sofort wieder zu verschwinden. Rhodan und Bull versuchen gar nicht erst, sich die Daten einzuprägen, und auch Adams gelingt es trotz seines fotografischen Gedächtnisses nicht. Und so meldet sich ES erneut:>

"Ich erlaube niemandem, mit meiner Adresse zu handeln. Auch Euch nicht, Ihr Terraner.

Als es im Jahr 2042 durch eine Überlappungsfront mit dem Druuf-Universum zu einem unfreiwilligen Ausflug der Kunstwelt Wanderer in das andere Kontinuum kommt, stehen die Terraner vor einem großen Problem – denn die Zellduschen für Perry Rhodan und Reginald Bull sind fällig. Nachdem feststeht, daß Wanderer die vollständige Rückkehr ins Normaluniversum nicht gelungen ist, und die Kunstwelt sich stattdessen im Halbraum aufhält, schickt man zunächst das Solitude-Wesen Nathan vor. Es gelingt Nathan auch, Verbindung zu ES aufzunehmen:

ES: "Armer Freund, worauf hast Du Dich eingelassen? Weißt Du nicht, daß Du nicht mehr zurückkehren kannst? Du hast Deinen Körper zurückgelassen und wirst ihn nie mehr wiedersehen!"

Nathan: "Woher weißt Du das?"

ES: "Hast Du das Saugfeld nicht bemerkt, das Dich hierhergezogen hat, armer Freund?"

Nathan: "Ja, natürlich. Was ist damit?"

ES: "Hättest Du dich dagegen wehren können?"

Nathan: "Nein."

ES: "Siehst Du! Wie willst Du dann jemals wieder hinauskommen? Du müßtest das Feld überwinden, um zu Deinem Schiff zurückzukehren. Das kannst Du nicht."

Nathan: "Mag sein. Das ist im Augenblick nicht so wichtig. Mein Freund wird mich schon holen, wenn es an der Zeit ist. Wer bist Du?"

ES: "Ich bin der Herr dieser Welt. Ich habe keinen Namen."

Nathan: "Kannst Du das Saugfeld nicht abschalten?"

ES: "Nein, das kann ich nicht. Ich kann viel, aber das Saugfeld liegt außerhalb meiner Macht. Du mußt hierbleiben, armer Freund."

Als Perry Rhodan später mit einer Space-Jet per Fiktivtransmitter nach Wanderer gelangt, stellt er fest, daß er nun nur noch einen Tag Zeit für die Zelldusche hat. Da meldet sich ES mit dem bekannten Gelächter:

PR: "Hör auf, alter Narr! Es gibt nichts zu lachen!"

ES: "Nervös, mein Freund? Ich an Deiner Stelle wäre es auch. Du bist noch viertausend Kilometer von der Halle entfernt und hast nur noch dreißig Stunden Zeit. Wie wirst Du es schaffen?"

PR: "Ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung. Aber verlaß‘ Dich d‘rauf, alter Freund: Ich werde rechtzeitig dort sein."

ES: "Ich amüsiere mich königlich. Eine Situation wie diese habe ich selbst noch nie erlebt. Ich habe ein paar seltsamen Wesen ein Schnippchen geschlagen, die mich auf einer fremden Zeitebene einfangen wollten, aber das hat mich eine ganze Menge Eiris gekostet."

PR: "Eine ganze Menge was?"

ES: "Eiris. So nannten wird die raum-zeitliche Stabilisierungsenergie - damals, als wir noch mit unseren Mündern sprachen."

PR: "Aha."

ES: "Natürlich könnte ich die Energie wieder beschaffen. Aber da Du und Deine Freunde hier sind, habe ich es gar nicht nötig. Ihr veranlaßt alles Notwendige, um mich und meine Welt wieder auf die normale Bahn zu bringen."

PR: "Verstehe ich nicht."

ES: "Du brauchst es nicht zu verstehen, mein Freund. Es geschieht alles von selbst. Es reicht aus, daß ihr da seid."

PR: "Es ist noch ein zweites Fahrzeug nach hier vorgestoßen! Was weißt Du darüber?"

ES: "So gut wie nichts. Das zweite Fahrzeug befindet sich nicht auf meiner Bezugsebene. Es ist im Normalraum verblieben, ebenso wie seine Insassen."

PR: "Das heißt: Sie sind nicht hier auf dieser Welt?"

ES: "Doch, das sind sie. Wenn ich mir vorstelle, wieviel Spaß mir entgeht, weil ich nicht beobachten kann, wie sie sich in diesem fremden Raum zurechtfinden - ich könnte mich ärgern!"

PR: "Gerechter Himmel! Ich wollte, ich könnte Dich verstehen."

ES: "Versuch nicht, es zu verstehen, mein Freund. Denke daran, daß Du nur noch dreißig Stunden Zeit hast. Unternimm etwas, wenn Du nicht sterben willst."

Wenig später gelingt es mit Reginald Bulls Hilfe, noch rechtzeitig das Physiotron zu erreichen.

Im Jahr 2044 ruft ES Perry Rhodan zu sich. Als sich das Flaggschiff DRUSUS im Anflug auf Wanderer befindet, erscheint ES in Gestalt des Mausbibers Gucky...

PR: "Willkommen auf der DRUSUS, alter Freund. Du hättest Dir aber auch eine andere Gestalt aussuchen können."

ES: "Perry Rhodan, es war nicht einfach Dich zu finden. Aber nun bist Du hier, und ich bin sehr froh darüber. Du mußt mir helfen."

PR: "Dir helfen? Wie sollte ich Dir, dem Unsterblichen, helfen?"

ES: "Du wirst es erfahren, mein Freund. Du wirst mit diesem kleinen Gesellen und einem Deiner Mutanten, Wuriu Sengu, zu mir kommen, sobald Dein Schiff auf Wanderer gelandet ist. Eine Aufgabe liegt vor Dir, Rhodan. Sie zu lösen, wird nicht einfach sein – aber Du wirst es schaffen."

Gucky, der sich von seinem Schreck erholt hat: "Sogar die kahle Stelle am Schwanz ist vorhanden."

ES: "Ich habe Dich genau kopiert, kleiner Freund. Genausogut hätte ich natürlich Bully nehmen können, aber das wäre wegen der größeren Materiemenge anstrengender gewesen – und ich muß mich schonen."

PR: "Schonen? Neue Schwierigkeiten?"

ES: "Nein, aber der Halbraum..."

(Anmerkung: Offenbar ist ES von seinem Ausflug ins Druufuniversum noch immer geschwächt.)

PR: "Was soll ich für Dich tun?"

ES: "Später. Du wirst alles früh genug erfahren. In zehn Minuten Deiner Zeitrechnung wird die DRUSUS bei der Energieglocke anlangen. Das Schiff wird verankert werden. Dann hole ich Dich und Deine beiden Begleiter."

PR: "Warum ausgerechnet Sengu, den Späher?"

ES: "Nichts im Universum geschieht ohne einen Grund."

Daraufhin verschwindet ES in Guckys Gestalt wieder. Als die drei die DRUSUS verlassen haben, erscheint der Unsterbliche wieder; diesmal in Form einer kleinen, fast durchsichtigen Kugel von kaum zehn Zentimetern Durchmesser...

ES: "Ich habe diese Gestalt angenommen, weil sie einfach zu formen und zu halten ist. Meine Energien sind begrenzt. Folge mir, Perry Rhodan. Deine Freunde sollen hier warten."

PR: "Ich muß gestehen, daß ich allmählich neugierig werde. Warum so geheimnisvoll?"

ES: "Nur das, was man nicht weiß, scheint geheimnisvoll, mein Freund. Ich werde Dir alles sagen, was ich weiß. Aber wenn ich alles wüßte, brauchte ich Dich nicht zu bemühen. Im Universum geschehen Dinge, die sich nicht logisch erklären lassen. Du muß mir helfen, die Erklärung zu finden."

PR: "Im Universum? Oder meinst Du nur die Galaxis?"

ES: "Ich meine das Universum. Setz Dich, Perry Rhodan. Ich habe mit Dir zu sprechen."

PR: "Du sorgst dafür, daß die Unterredung nicht zu anstrengend wird für mich. Was aber ist mit Dir? Hat die Kugelgestalt Vorteile?"

ES: "Sie hat alle Vorteile, die es überhaupt gibt, mein Freund. Darum wählte ich sie. Und ich muß meine Kräfte schonen. Ich bin sehr geschwächt. Es ist reiner Zufall, daß ich von der schrecklichen Gefahr erfuhr, die uns alle bedroht. Frage mich nicht nach der Natur dieser Gefahr, denn ich könnte Dir nicht antworten. Ich weiß nur eines: Die Barkoniden scheinen ihr bereits erlegen zu sein."

PR: "Die Barkoniden sind einer unbekannten Gefahr erlegen? Wie kannst Du das wissen, wenn Du nicht einmal die Gefahr genau kennst?"

ES: "Frage mich nicht nach meinen Beobachtungsmöglichkeiten, Du würdest ihre Natur doch nicht begreifen. Jedenfalls empfange ich keine Gedankenimpulse der Barkoniden mehr. Sie können also kein Bewußtsein mehr besitzen. Lebewesen ohne Bewußtsein aber – sind tot."

PR: "Und ihr wandernder Planet? Barkon? Was ist mit ihm?"

ES: "Von ihm habe ich keine Nachricht, Rhodan. Lebende und denkende Wesen finde ich, wo immer sie auch sein mögen. Aber Planeten ..."

PR: "Du hast also auch Barkon verloren! Wie sollen wir Barkon jemals wiederfinden, wenn Du ihn verlorst? Ein einzelner Planet, dazu ohne Sonne, in der unermeßlichen Weite des intergalaktischen Raumes..."

ES: "Ihr werdet Barkon finden, denn ich gebe Euch ein Schiff, Rhodan. Ein Schiff, wie es noch niemals eines gegeben hat. Es ist so schnell, wie Du willst. Und im Bug sitzt ein Suchgerät, das sich erst im Raum zwischen den Milchstraßen einschaltet. Wenn ich also auch nicht weiß, wo Barkon jetzt ist, das Schiff wird ihn finden."

PR: "Und wenn wir uns in der Unendlichkeit verirren?"

ES: "Sagte ich Dir eben nicht, daß ich denkende Wesen stets zu finden vermag? Ich würde das Schiff immer wieder entdecken können, solange Ihr lebt und denkt. Deine Sorge also, in der Unendlichkeit verlorenzugehen, ist unnötig. Erst wenn ihr tot seid, bleiben Eure Gedankenimpulse aus – aber dann dürfte es ja auch gleichgültig sein."

PR: "Allerdings. Das Schiff wird also ferngesteuert fliegen?"

ES: "Nur bedingt, mein Freund. Ich bringe es auf den ungefähren Kurs, dann lasse ich es frei. Der Sucher schaltet sich ein und korrigiert den Kurs so, daß Ihr Barkon anfliegt und dort landet. Dann seid ihr auf Euch allein angewiesen. Wenn ihr ausgestiegen seid, wird das Schiff starten und im Raum warten, bis Du es zurückbefiehlst. Aber verschwende Deinen Befehl nicht – Du hast nur einen! Einmal gelandet, muß das Schiff innerhalb zehn Minuten wieder starten, sonst verläßt es Barkon ohne Euch. Vergiß das niemals, Perry Rhodan."

PR: "Und – das ist alles, was Du mir sagen kannst? Ich muß selbst herausfinden, was auf Barkon nicht stimmt?"

ES: "Ja. Und wenn es möglich ist, sollst Du auch helfen. Ich hoffe, es ist nicht zu spät dazu. Keine Gedankenimpulse mehr – ich bin besorgt. Sie können doch nicht einfach alle tot sein."

PR: "Dann käme jede Hilfe zu spät. Aber - gestatte mir eine Frage. Als wir damals nach Barkon flogen und das Experiment retteten, um so die Barkoniden vor der Vernichtung zu bewahren, fiel mir schon auf, daß Du für jenes Volk eine große Sympathie empfindest. Warum ist das so?"

ES: "Die Barkoniden sind in jeder Hinsicht ein außergewöhnliches Volk, das allein mit seinem Versuch, einen Planeten durch das Meer der sternenlosen Unendlichkeit zu steuern, unsere Sympathie verdient."

PR: "Du hast mir sehr diplomatisch geantwortet – ich bin so schlau wie zuvor."

ES: "Das ist für gewöhnlich die Aufgabe der Diplomaten. Aber nun wollen wir keine Zeit mehr verlieren, denn ich beherrsche sie in dieser Situation nicht. Sonst wäre es ja einfach, die Barkoniden in der Vergangenheit aufzusuchen und die vielleicht verhängnisvolle Zukunft abzuwenden. Deine Freunde warten auf Dich, alter Freund. Und – auch das Schiff."

Nachdem der Einsatz – die Vertreibung eines Erkundungskommandos der Laurins – abgeschlossen ist, meldet sich ES erneut...

ES: "Perry Rhodan? Die Barkoniden, sie leben?"

PR: "Sie sind erwacht. Barkon wurde von Unbekannten überfallen und beinahe erobert. Um dem Hungertod zu entgehen, versenkten sich die Barkoniden in einen Tiefschlaf. Auch ihr Gehirn ruhte."

ES: "Daher also das Fehlen der Impulse. Wer waren die Fremden?"

PR: "Sie kamen aus der großen Leere und sind unsichtbar. Es kann sich nur um eine Expedition gehandelt haben, denn mit Spezialinstrumenten konnten wir vier Schiffe orten, als sie Barkon verließen. Und doch wäre es ihnen fast gelungen, Barkon zu erobern. Ihre Technik..."

ES: "Unsichtbare? Haben sie keinen Körper? Sind sie ohne jede Materie? Werden sie nur sichtbar und materialisieren sie erst dann, wenn sie in ein überstarkes Energiefeld geraten?"

PR: "Das sind genau die Symptome. Sie materialisieren nur im Zentrum gebündelter Energiestrahlen, verflüchtigen sich aber wieder, sobald die Strahlung nachläßt – oder wenn sie sterben."

Minutenlang erfolgt keine Antwort. Dann...

ES: "Barkon wird eine Spur sein, die zu unserer Galaxis führt – und sie werden dieser Spur folgen..."

PR: "Sie? Wer sind sie?"


(An dieser Stelle erfolgt eine Einfügung, die aus Angaben von Atlan-Buch-14 resultiert.)

ES: "Zu vieles Wissen beeinflußt die Zukunft. Für Dich muß die Zukunft dunkel bleiben, denn das grelle Licht des Wissens um sie würde Dich erblinden lassen. Du aber sollst sehen – und wenn es nur das Dunkel ist, was Du zu sehen glaubst ...

Ich bin das einzige lebende Wesen, das Deine Fragen beantworten könnte, aber ich werde es nicht tun. Du hast mir in einer Situation geholfen, in der ich nicht mehr hätte helfen können. Und wenn wir den Barkoniden nicht geholfen hätten... (...) Ich verdanke den Laurins was ich heute bin. Mehr kann ich Dir nicht sagen."

PR: "Du verdankst es Ihnen? Das verstehe ich nicht. So sind sie also keine Feinde? Warum griffen sie die Barkoniden an?"

ES: "Wenn ein Gegner Dich tötet, Perry Rhodan, so verdankst Du ihm Deinen Tod. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?"


(Hier endet die Einfügung aus Atlan-Buch-14.)

ES: "Deine Mission ist beendet, Perry Rhodan. Ich werde künftig über die Barkoniden wachen. Bald werde ich stark genug sein, selbst nach dem Rechten zu sehen – falls es erneut notwendig werden sollte. Kehre zurück jetzt. Ich erwarte Dich."

PR: "Ich werde zurückkehren. Noch heute."

ES: "Dein Schiff landet in zwei Stunden an der Stelle, an der Du jetzt stehst. Vergiß es nicht, wenn Du nicht auf Barkon bleiben willst. Du hast nur wenig Zeit."

PR: "Ich weiß. Du kannst mich erwarten."

Am 13. Juli 2044 erwacht der Arkonide Atlan, inzwischen zum Imperator Gonozal VIII. geworden, durch das typische Gelächter von ES:

ES: "Ja, Arkonide, Du kennst mich. Greif‘ an Deine Brust – dort hängt das Symbol unseres vor langer Zeit geschlossenen Paktes."

Atlan: "ES! Wann gibst Du endlich Ruhe, Du Tyrann? Was ist es diesmal? Sind wieder mal einige Androiden zu verfolgen? Welche Stadt soll ich erbauen? Wem unter die Arme greifen?"

ES: "Ich verstehe Deinen Unmut, alter Freund. Inzwischen solltest Du erkannt haben, daß alles seinen Sinn hatte. Ohne Dich, den Paladin wider Willen, wären die Menschen heute nicht dort, wo sie sind – und Du nicht auf Arkon."

Atlan: "Ich habe Deine Nachricht auf Wanderer erhalten. Wie lautete der letzte Satz? 'Das Geschenk des Robots war nicht ganz selbstlos, da auch meine Existenz vom Widerstand eines Mannes abhing, der die Waffe gefunden hatte...' Du hast mir die Unsterblichkeit verliehen, um Dich selbst zu schützen; damals, als ich im Larsafsystem gegen die Unsichtbaren kämpfte, bis ihre schwarzen Stabschiffe auch über Atlantis erschienen. Weiß Du, wie beschämend es ist, das ewige Leben durch Zufall zu erhalten? Mußt Du mich noch mehr quälen?"

ES: "Kein Zufall, Arkonide. Das sollst Du wissen. Es war Anerkennung dessen, was ohnehin in Dir ist. Nicht mehr, nicht weniger. Du bist ausgezeichnet und derzeit der einzige potentiell Unsterbliche mit einem Gerät dieser Art."

Atlan: "Was hat das zu bedeuten? Was soll der Hinweis auf den Zellaktivator?"

ES: "Es gibt Dinge, alter Weggefährte, die anzusprechen die Zeit noch nicht reif ist. Und ich bin nicht berechtigt, selbst einzugreifen. Die Galaxis und ich – wir benötigen Deine Hilfe, Imperator!"

Atlan: "Ich hab's befürchtet. Geht's auch eine Nummer kleiner? Warum ich? Belästige doch Rhodan! Um was geht es?"

ES: "Noch ist die Gefahr nicht akut. Mit ihr verbunden sind allerdings Ereignisse aus ferner Vergangenheit, und wenn erst einmal Legenden zum Leben erwachen...

Rhodan und die Terraner sind noch nicht stark genug. Du kennst Eure gegenseitige Abhängigkeit: Ohne terranische Unterstützung ist das Große Imperium nicht zu halten, ohne Dich und das Imperium wird es andererseits keinen Aufstieg Terras geben. Scheiterst oder stirbst Du – um ein Beispiel zu nennen – übernimmt der Regent erneut die Macht. Jetzt kennt er Terras Koordinaten. Seine Flotten würden das Solsystem hinwegfegen! Deshalb bist Du zur Zeit der einzige Ansprechpartner; nur Du kannst der heraufziehenden Bedrohung mit hinreichender Macht entgegentreten. Es ist zum Wohl aller, nicht zuletzt zu Deinem."

Atlan: "Im Vergleich zu Dir sprach Delphis Pythia trotz Drogenrausch Klartext."

ES: "Damit wir uns richtig verstehen, Arkonide: Es ist keine Rede davon, Deinem Volk eine neue Chance zu geben. Die Frist ist abgelaufen, unwiderruflich! Aber die Terraner würden zum gegenwärtigen Zeitpunkt scheitern. Die Gefahr ist zu groß, zu gewaltig! Deine Aufgabe wird sein, ihr zu begegnen – auch und gerade weil es für Dich keine Frist gibt. Der Zellaktivator ist dafür Garant."

Atlan: "Mit vagen Andeutungen ist mir wenig gedient..."

ES: "Kümmere Dich um Dein wankendes Imperium. Such Dir Helfer, Mitstreiter. Es gibt viele Völker, die Dir loyal zur Seite stehen werden. Nutze die Möglichkeiten, die Du zur Verfügung hast. Mit Deiner Hilfe kann ein Bollwerk aufgebaut werden, das die erwachte Vergangenheit abwehrt. In mancher Legende steckt mehr als nur ein Körnchen Wahrheit! Ich werde zu gegebener Zeit an Dich herantreten oder einen Boten schicken. Vielleicht wird es sogar notwendig sein, Dich mit entsprechenden Mitteln auszustatten...

Du wirst alle Kräfte bündeln müssen, Arkonide, die Macht des gesamten Imperiums. Mag es auf noch so tönernen Füßen stehen – es ist, mit Dir an der Spitze, vielleicht ein ausreichend starkes Gegengewicht. Es liegt an Dir, das beste daraus zu machen. Mir sind die Hände gebunden."

Atlan: "Aus Gründen, auf die Du natürlich nicht eingehen willst?"

ES: "Einen kennst Du: Meine derzeitige Schwäche. Andere liegen in der Struktur und Natur meines Seins. Die in mir verschmolzenen Bewußtseine verleihen mir zwar einen Status, der mich über die Begrenzungen von Raum und Zeit stellt, doch den Gesetzen des Kosmos bleibe auch ich unterworfen. Und seinen Mächten... 'Was Du verkleinern willst, mußt Du erst strecken; was Du schwächen willst, mußt Du erst stärken; was Du aufgeben willst, muß Du erst aufbauen; wo Du nehmen willst, mußt Du erst geben; das nennt man klares Erkennen: Das Weiche und Schwache wird das Harte und Starke besiegen. Ein Fisch darf das tiefe Wasser nicht verlassen, und ein Land darf seine Waffen nicht zur Schau stellen.'"

(Anmerkung: Die Schwächung von ES bezieht sich auf seinen Aufenthalt im Druuf-Universum einige Zeit zuvor.)

Atlan: "Tao-te ching, 37. Kapitel. Das Buch vom Weg und seiner Kraft, Lao-tzu zugeschrieben; Basiswerk des Taoismus."

ES: "Und Dogen Zenji sagt: 'Je tiefer man Satori erlebt, desto mehr begreift man die Notwendigkeit zu üben...' Nun, sogar ich erfahre, daß Frieden der Seele nicht das Ausbleiben von Kampf bedeutet, sondern Ausbleiben von Unsicherheit und Verwirrung."

Atlan: "Man nennt Dich den Unsterblichen..."

ES: "Und auch den Zeitlosen! Du kennst die grundlegenden Aussagen der Dagor-Philosophie. Sie gleichen denen des Zen, die Du auf Larsaf III kennenlerntest."

Atlan: "Kensho oder Satori! Die Meister sagen: 'Wer weiß, redet nicht, wer redet, weiß nicht.' Verstanden, Zeitloser: Selbst wenn Du wolltest, würde es Dir schwerfallen, Dinge in Worte zu fassen, die meine Alltagserfahrung weit übersteigen. Das macht es für mich aber nicht leichter."

ES: "Hat auch niemand behauptet, alter Freund. Nicht die höchsten Gipfel lassen uns stolpern, sondern die Maulwurfshügel."

Atlan: "Mir bleibt wohl keine Wahl... Schon gut, faß' es als rhetorische Frage auf. Ich hoffe, daß Du die Geheimniskrämerei nicht auf die Spitze treibst. Die Gefahr, von der Du sprichst... Ich kann nur korrekt in Deinem Sinne reagieren und handeln, wenn ich konkretere Informationen habe."

ES: "Du wirst sie erhalten, Imperator. Vorerst hast Du allerdings mit Deiner neuen Aufgabe genug zu tun; Dein lautloser Partner (gemeint ist Atlans Extrasinn) hat ganz recht. Du trägst eine Verantwortung, die Dich zermürben könnte. Es wird nicht leicht sein, mein Lieber, denn mit offenen Armen empfängt man Dich nicht. Es gibt allerdings – ich wiederhole mich – Verbündete. Du mußt sie nur finden und überzeugen. Prüfe die alten Überlieferungen, erinnere Dich an die Zeit Deines Aufbruchs. Dein Volk stand mir einmal ebenso nahe wie heute die irdische Menschheit. Finde die Spuren und nutze sie! Dir wird die längst vergessene Kontaktstelle zugänglich sein: Der Planet Zhygor wurde und wird nicht umsonst als Schnittpunkt kosmischer Entwicklungen umschrieben."

...Atlan denkt nun an die beiden auffallend lange lebenden arkonidischen Herrscher und vermutet, daß Wanderer bzw. ES hier beteiligt gewesen sein könnten...

ES: "Die Legenden von der Welt des Ewigen Lebens sind uralt, Arkonide. Viele machten sich auf, sie zu suchen. Manche fanden sie oder kamen in den Genuß der Langlebigkeit. Einzelheiten mußt Du schon selbst herausfinden."

Dann zieht ES sich zurück. Seine Angaben deuten darauf hin, daß die Arkoniden früher eine vergleichbare Beziehung zu ihm hatten, wie in der Neuzeit die Terraner. Ungeklärt bleibt, warum sich diese Beziehung nicht fortsetzte. Außerdem wird festgestellt, daß Atlan von ES Aufträge erhielt, um während seiner Odyssee auf der Erde durch die Geschichte der Menschheit bestimmte Dinge zu erledigen Städte zu bauen, Personen zu unterstützen usw. Das erklärt, warum er niemals ein Hyperfunkgerät baute – er dachte nicht daran, weil das ES nicht gedient hätte.

Im Jahr 2047 begegnet Atlan vor dem Nebeldom auf Zhygor Homunk. Außerdem ist auch der Gijahthrako Kontaclatiis dabei:

Kon: "Ich bin Kontaclatiis – Ihr könnt mich Kon nennen! Der Unsterbliche Zeitlose wird gleich erscheinen. Nimm schon Platz. Darf ich Dir eine Erfrischung anbieten, Atlan? Ich darf doch Atlan sagen?"

Atlan: "Natürlich! Ein Zeitloser, der sich verspätet? Ginge das Ganze auch mit weniger Brimborium?"

Kon: "Ich bin nur ein Gijahthrako in arkonidischer Körpermaske..."

Homunk: "ES ist zur Stelle, wenn er es für richtig hält."

ES: "Was Du Brimborium nennst, Imperator Gonozal, ergibt sich, wenn ein Wesen meiner Art mit egozentriertem Leben in lokal konzentrierter Körper-Manifestation kommunizieren will. Ich kann es nur wiederholen: Wir, die körperlos vereinten Bewußtseine, begeben uns in ungewohnte Niederungen, um uns Deinem Wahrnehmungsniveau anzupassen; Randerscheinungen höhergeordneter Hyperformen lassen sich allerdings nicht vermeiden."

Atlan: "Du hast mich herzitiert..."

ES: "Aus gegebenem Anlaß: Euer Plan tritt in eine entscheidende Phase. Deshalb müssen einige Dinge klargestellt werden; bekanntlich steckt die Bestie im Detail."

(Anmerkung: Gemeint ist der Plan zum Ausbau verschiedener Freihandelswelten und der Etablierung einer Großen Feuermutter.)

Atlan: "Ich höre."

ES: "Du befindest Dich hier an einem Ort, der, wie das ganze Zhygor-System, Brennpunkt vielfältiger Ereignisse ist, von denen einige abgeschlossen sind. Andere müssen erst noch geschehen. Kosmische Entwicklungen werden auf Zhygor fokussiert, einem Schnittpunkt der Dimensionen... Das Zhygor-System wurde in der Tat mit Bedacht ausgewählt, junger Freund. Überschneidungseffekte von Hyperstrukturen sind an der Tagesordnung. Ihr kennt die "Phantomplaneten" und andere Phänomene. Beachtet sie nicht, denn sie gehören zu parallelen Aspekten oder anderen Epochen und sind keine Gefahr, solange Ihr den Korridor der Gijahthrakos zum Ein- und Ausflug verwendet."

Atlan: "Es ist wirklich ein bemerkenswertes System. In Jeder Hinsicht."

Homunk: "Langfristige Planetenbahn-Stabilität ist eine Illusion, bei allen Systemen, aber im hiesigen Fall existiert eine besonders chaotische Struktur, die Euren Planungen entgegenkommt. Die Schutzfunktion in Gestalt des Tabufelds wird zwar, wie bei allen von Euch initiierten Freihandelswelten, Gegenaktionen provozieren, ist an sich aber die beste Sicherheit, die diesem Planeten geboten werden kann. Der Nebeldom wirkt verstärkend. Zhygors Freihandelswelt-Status ist angesichts des Chaos im Imperium äußerst wichtig."

Kon: "Wir werden in den nächsten Jahren zusätzliche Tabufeld-Stationen bauen und in der Sonnenkorona verankern. Parallel dazu folgt die Errichtung von weiteren Schaltmechanismen auf Zhygor."

Atlan: "Für uns bleiben – wie vereinbart – die Phantomplaneten gesperrt."

Homunk: "Wie andere Freihandelswelten gezeigt haben, stellen sie den Rahmen für optimale Entfaltung dar. Trotz Tekteronii-Bedrohung und Chaos im Großen Imperium entwickeln sich Kunst und Kultur. Der Vorteil ist langfristig eine automatische Selbstkontrolle, weil eine Gruppe bei Statusverletzung sofort sämtliche andere gegen sich aufbringt. Wer sich den Kopf einschlagen will, kann's in der Arena tun – unter dem strengen Blick aller übrigen."

ES: "Dein hervorragender Plan zur Schaffung einer ganzen Reihe von Freihandelswelten findet meine uneingestränkte Zustimmung. Weitere Einzelheiten kannst Du mit den Gijahthrakos und Homunk abklären; er wird auch in Zukunft gegebenenfalls als Ansprechpartner im Nebeldom zur Verfügung stehen, Imperator."

Atlan: "Und die Gefahr? Was ist mit der von Dir angekündigten Gefahr?"

ES: "Indem Du Zhygor zur Freihandelswelt machst, ist ein Teil davon unter Kontrolle. Ausruhen darfst Du Dich allerdings nicht. Die ‚Erwachenden Legenden‘ sammeln sich und ihre Kräfte..."

Atlan: "Zhygor? Der Planetoidenrest unter Tatalal? Damit hängt es vermutlich zusammen! Barkoniden? Petronier? Großer Galaktischer Krieg? Was noch? Warum redest Du nicht im Klartext?"

ES: "Erinnere Dich an den Begriff ‚Große Feuermutter‘, Imperator!"

Atlan: "Vage..."

ES: "Es ist zwar eine Binsenweisheit, Arkonide, aber viele Augen sehen mehr als eines; viele Bewußtseine sind mehr als nur ihre Summe – ich kann das beurteilen, glaube mir! Das alles erkannten Deine Vorfahren ebenfalls, und so entstand vor langer Zeit erstmals eine Große Feuermutter... Ich schlage vor, daß Du Dich intensiver mit diesen Dingen beschäftigst, alter Freund, denn für Deine Aufgabe benötigst Du alle Kräfte, die sich mobilisieren lassen. Fragen können Dir die Gijahthrakos beantworten."

Atlan: "Warum sollte ich?"

Homunk übergibt Atlan einen Cho-Käfer: "Der Cho-Käfer ist ein von den Gijahthrakos geschaffenes biogenetisch-paranormales Kunstprodukt. Es handelt sich um einen Parasymbionten auf nanotechnologischer Basis mit begrenzter Lebensdauer. Nur ein Arkonide mit aktiviertem Extrasinn vermag ihn zu kontrollieren und kann das mit ihm verbundene Potential freisetzen. Es wird zur Stabilisierung einer Großen Feuermutter benötigt. Mein Meister war so frei, den Cho ein bißchen zu modifizieren."

Kon nimmt den Cho an sich: "Euer Erhabenheit müssen allerdings die nächste Reifestufe erlangen – und die Letzte Prüfung bestehen. Erst dann werdet Ihr die Kräfte des Parasymbionten vollständig nutzen können. Der Pseudokäfer kann nur der erste Schritt sein."

Homunk: "Einzelheiten wird Euch Kon mitteilen, Imperator."

Homunk verschwindet, und mit Kon fliegt Atlan zurück nach Tatalal. Er versucht ihm einiges über den Käfer, die Große Feuermutter usw. zu erläutern, doch es ist nicht einfach, Atlan von diesen Dingen zu überzeugen


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